Thema B - Workshop Neue Visionen
Thema B: Workshop Neue VisionenRessourcenökonomie, lokales Teilen, Gemeingüter |
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Warum |
"Nicht alles, was einen Wert hat, muss auch einen Preis haben, aber mach das einmal wem klar.... "(Text von Wolfgang Ambros, österreichischer Liedermacher.) Dieser Workshop sucht nach neuen Visionen für eine wirklich menschliche Wirtschaft. |
Ziele und Aufgaben |
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Kompetenzen |
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Dimension / SDG -Bezug |
Die wirtschaftliche Dimension der Nachhaltigkeit: SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum; |
Materialien / Vorbereitung |
Offline: Flipchart |
Dauer |
Aktivität |
20 min |
Eigentum verpflichtet |
20 min |
Erdcharta - Ein globaler Versuch für eine Ethik der Nachhaltigkeit Intro & Gruppendiskussion |
10 min. |
Schleier der Unwissenheit: Gibt es eine Wiedergeburt für uns? Video ansehen |
30 min |
Definieren wir Fairness neu: Diskutiere Ideen, die im Video aufkamen, Ref: John Rawls) |
30 Min. |
Gemeingüter (Allmende) eine Tragödie oder große Chance für die Zukunft |
30 Min. |
Die Verfassung de r Allmende (des Gemeingutes) |
20 min. |
Optional: Neotopia - wäre es das Paradies oder die Hölle (Anhang 5) |
20 min. |
Reflexion & Feedback |
Aktivität B.1: Workshop Neue Visionen Aktivitäten |
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Intro/Rahmen: |
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Die Marktwirtschaft war sehr erfolgreich bei der Schaffung von Innovationen, bei der Bereitstellung von Gütern und bei der Entwicklung von materiellem Wohlstand. In ihrer liberalen Ausprägung schafft die Marktwirtschaft jedoch eine enorme, stetig wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. Natürliche Ressourcen wie saubere Luft, biologische Vielfalt usw. sind "freie Güter": Umweltverschmutzung ist daher billig, zu billig. Es gibt einen großen Wirtschaftssektor, der auf ganz andere Weise arbeitet, ohne Geld zu verdienen, z. B. Pflegearbeit in unseren Familien, ehrenamtliche Arbeit in sozialen Organisationen, Sport- oder Kulturvereinen. Außerdem kann man hochwertige Dinge wie Freundschaft und Liebe nicht mit Geld aufwiegen. In diesem Workshop geht es um neue Visionen für eine wirklich menschliche Wirtschaft. |
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Aktivität: Eigentum Verpflichtet |
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Einleitung: "Eigentum verpflichtet" ist Teil des deutschen Grundgesetzes vom 23. Mai 1949 - und erwähnt in Art. 14 (2). link: https://www.bundestag.de/gg. Dort steht: (1) Das Recht auf Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Der Inhalt und die Grenzen dieser Rechte werden durch das Gesetz bestimmt. (2) Das Eigentum ist eine Verpflichtung. Sein Gebrauch soll gleichzeitig dem Gemeinwohl dienen. (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund von Verordnungen festgelegt werden. (4) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Die Entschädigung wird nach einer gerechten Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der beteiligten Parteien festgelegt. Gruppenarbeit: "Eigentum verpflichtet" steht in den Grundgesetzen von Deutschland und anderen Ländern. Aber was bedeutet das? Poster Session, Diskussion
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Aktivität: Erd-Charta |
Schritt 1 - Mini-Vorlesung: Die Erd-Charta erklärt, warum es notwendig ist, ethische Grundsätze zu definieren. "Wir stehen an einem kritischen Punkt in der Geschichte der Erde, an dem die Menschheit über ihre Zukunft entscheiden muss. .... Um voranzukommen, müssen wir erkennen, dass ... wir eine Menschenfamilie und eine Erdgemeinschaft mit einem gemeinsamen Schicksal sind. Wir haben die Wahl: Entweder wir bilden eine globale Partnerschaft, um für die Erde und für einander zu sorgen, oder wir riskieren die Zerstörung von uns selbst und der Vielfalt des Lebens. Wir müssen unsere Werte, Institutionen und Lebensweisen grundlegend ändern. Wir müssen erkennen, dass es bei der menschlichen Entwicklung in erster Linie darum geht, mehr zu sein, nicht mehr zu haben, wenn die Grundbedürfnisse erfüllt sind. "Es geht nicht nur um neue Steuern oder Gesetze - es geht um einen grundlegenden Wandel (eine Transformation). Deshalb beschreibt die Charta Grundsätze für die Achtung aller Lebensformen auf der Erde, für den Aufbau demokratischer Gesellschaften und für die Achtung der planetarischen Grenzen. Sie fordert Menschenrechte, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung, ein Vorgehen gegen die Ausbeutung des globalen Südens durch den globalen Norden usw. Innerhalb einer Familie haben alle Menschen - Männer, Frauen und Kinder - die gleichen Rechte auf Sicherheit, Freiheit, Leben und Liebe. Zusammengefasst sollten wir:
Diese Prinzipe erfordern einen Sinnes- und Herzenswandel - einen neuen Sinn für universelle Verantwortung. Wir müssen Wege finden, um Vielfalt mit Einheit, die Ausübung der Freiheit mit dem Gemeinwohl und kurzfristige Ziele mit langfristigen Zielen in Einklang zu bringen. Jeder Einzelne, jede Familie, jede Organisation und jede Gemeinschaft hat eine wichtige Rolle zu spielen. Die Erarbeitung des Textes war das Ergebnis eines sechsjährigen weltweiten Konsultationsprozesses (1994-2000), der von der unabhängigen Erdcharta-Kommission überwacht wurde, die von Strong und Gorbatschow mit dem Ziel einberufen wurde, einen globalen Konsens über Werte und Prinzipien für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Die Charta ist hier zu finden: https://earthcharter.org |
Schritt 2 - Gruppendiskussion Erd-Charta: Was haltet ihr von der Erd-Charta? Was verstehst du unter ,,universeller Verantwortung" und ,,Änderung von Herz und Verstand"? Warum denkst du, dass es nicht von den Ländern / Staatsoberhäuptern der Welt unterzeichnet/ angenommen wurde? |
TIPP: Der Mini-Vortrag sollte nicht länger als 5 Minuten dauern und auf eine ansprechende Art und Weise präsentiert werden, um das Wesentliche der Aktivität zu vermitteln. Der Mini-Vortrag ist eine gute Möglichkeit, Informationen zu vermitteln, um eine Aktivität einzurahmen und eine Diskussion anzuregen. Er kann im Klassenzimmer in mündlicher Form oder per Video gehalten werden. Viele Ressourcen sind auf https://earthcharter.org oder https://erdcharta.de/ zu finden (auch Videos, Podcasts, Präsentation, Posters, Broschüren, etc.). |
Aktivität B.2: Schleier der Unwissenheit und Neudefinition von Fairness |
Schritt 1 - Schleier der Unwissenheit (Veil of Ignorance): Schritt 2 - Definieren wir Fairness neu - Gruppendiskussion über die Themen im Video "Der Schleier der Unwissenheit“ Leitende Fragen F. Ist es gerecht, dass einige sehr viel verdienen und andere wenig. F. Verdienen Menschen, die härter arbeiten, auch mehr Geld? F. Wenn du im Lotto gewinnst, solltest du alles behalten oder teilen? F. Was ist eine Sharing Economy? F. Stell dir vor, du wirst als Mensch wiedergeboren, weißt aber nicht, ob du reich, arm, Mann, Frau, gebildet oder ungebildet sein wirst. Wie würdest du eine gerechte Gesellschaft gestalten? Schritt 3 - Berücksichtige die Sharing Economy (statt besitzen teilen wir Autos, Werkzeuge,...), faire Bildung, gerechte Steuern, Gleichberechtigung usw. &. gestalte ein Poster der Fairen Gesellschaft, das du dir ausgedacht hast
Schritt 4: Recherchiere Modelle von Gemeinschaften, die auf eine alternative Art und Weise arbeiten (online oder persönlich) Erstelle kleine Beschreibungen/Plakate, die das Wesen der Gemeinschaften/Organisationen darstellen |
Reflexion: Tausche Plakate und Kurzbeschreibungen (offline) oder teile sie im YINT Forum und kommentiere sie von anderen Teilnehmenden. |
Aktivität B.4: Governance/Verwaltung der Commons/Gemeingüter |
INTRO/RAHMEN: Die Ökonomin Elinor Claire Ostrom war anderer Meinung als Garett Hardin. Sie stellte fest, dass die Menschen überall auf der Welt jahrhundertelang Allmenden gemeinsam nutzten, ohne sie zu zerstören. Die Almen in der Schweiz wurden von ganzen Dörfern und Tälern genutzt: Jeder Bauer und jede Bäuerin hatte das Recht, sie zu nutzen, was laut Hardin zu einer Überweidung führen würde. Aber das ist nicht passiert. Reisterrassen auf den Philippinen brauchen eine Wasserversorgung - diese wurde von den Gemeinden organisiert und geteilt. Jeder trug dazu bei, jeder teilte es - seit Tausenden von Jahren. Das taten die Inkas und die spanischen Orangenbauern auch. Sie haben bewiesen, dass Hardin falsch lag. Aber gemeinsames Handeln funktioniert nicht unter allen Umständen. Ostrom fand heraus: Geteilte Verantwortung braucht Regeln. Sie schrieb ein Buch über diese Regeln und erhielt 2009 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für ihre Arbeit über die "Governance der Allmende". Sie führte einige sehr einfache Gestaltungsprinzipien für Gemeingüter ein |
ANLEITUNG |
Schritt 1 - Mini-Vortrag/Illustrierte Präsentation: von Elinor Ostrom Design-Prinzip
Die Ideen von Ostrom sind sehr wichtig, wenn es darum geht, gemeinsame Projekte wie einen Gemeinschaftsgarten, soziale Landwirtschaft oder eine gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft (CSA) aufzubauen. |
Schritt 2 Besuche einen Gemeinschaftsgarten und frage, wie er funktioniert. Alternativ kannst du auch im Internet nachschauen und markieren, was du findest. Wie passt das zu den Ostrom Gestaltungsprinzipien?
Schritt 3: Die Gruppe diskutiert und vereinbart Regeln für einen "Gemeinschaftsgarten" Welche Kriterien müssen für das Funktionieren eines Gemeinschaftsgartens eingehalten werden? Wer darf den Garten nutzen? Wie wird sichergestellt, dass "nur die, die pflanzen, auch ernten" (alle Teilnehmer/innen, ihre Familien und Freunde....) Werden Regeln benötigt? Wer legt sie fest und wie? Wer achtet darauf, dass die Regeln eingehalten werden (z. B. Bewässerungsplan)? Gibt es Sanktionen für Fehlverhalten? Wie lauten sie? Wenn zwei sich streiten - wie wird der Konflikt gelöst?
Schritt 4: Erstelle ein Bild/Poster von einem "Gemeinschaftsgarten", das zeigt, wie die Ostrom-Prinzipien angewendet werden können. Poste das Ergebnis im YINT Forum Kommentare der Teilnehmer und Moderatoren zu anderen Gruppen Ergebnissen |
Reflexion des Neuen Visionen Workshops |
In Zweiergruppen wird über wichtige Erkenntnisse aus den New Vision-Workshops nachgedacht (Eigentum verpflichtet, die Erd Charta ethische Prinzipien, Neudefinition von Fairness, Gemeingüter als Chance und wie das geht). Tausche dich in einem abschließenden Reflexionskreis aus und/oder poste im YINT Forum. Teilnehmer und Moderatoren kommentieren über die Gedanken der anderen. Wähle nach der Plenarsitzung 3 wichtige Lektionen/Lerneffekte aus und poste sie im YINT Forum und begründe, warum du sie ausgewählt hast. Teilnehmer und Moderatoren kommentieren an Ergebnissen der anderen. |
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