Thema A - Werte - geht es nur um Geld?
Aktivität A.1: Ein schöner Abend mit Freunden |
INTRO/RAHMEN |
Rahmung (Moderator/in): Du freust dich auf einen gemeinsamen Abend mit deinen Freunden - was sind deine Erwartungen? Was wollt ihr gemeinsam unternehmen, was wollt ihr essen? Worüber wollt ihr diskutieren? Was ist wichtig für eine gute gemeinsame Zeit? |
ANLEITUNG |
Schritt 1: Individuell (5 Minuten) Identifiziere Do's und Don'ts. Denke zunächst einmal persönlich darüber nach. Schritt 2: Gruppen (10 Minuten) Triff dich online oder offline in Gruppen (4-6 Personen). Schreibt eure Karten auf eine Online-Tafel, sammelt die Beiträge. Vielleicht findest du noch mehr heraus. Diskutiert Prioritäten. Wähle 9 Aspekte, die wichtig sind. Schritt 3: Führe das Diamond Ranking ein (Moderator/in): Das Diamond-Ranking ist ein Denkwerkzeug, das den Dialog erleichtern und die Teilnehmer/innen dazu ermutigen soll, über ihre Werte zu einem bestimmten Thema nachzudenken. In einem rautenförmigen Diagramm werden die wichtigsten Faktoren ganz oben, die unwichtigsten ganz unten und gleich wichtige Faktoren in derselben Reihe angeordnet.[1]
Schritt 5: Übe in Gruppen das Diamant-Ranking der ausgewählten Aspekte (10 Minuten) |
REFLEXION & SYNTHESE |
Aktion: Im Plenum (10 Minuten) stelle die Diamanten vor. Vergleiche die Aspekte in einer Diskussion. Es ist wichtig, alle Beiträge zu respektieren. Fasse die Ergebnisse zusammen - Moderator/in (10 Minuten): Konzentriere dich auf die Frage: Welche Ressourcen (Geld, Energie usw.) werden am meisten benötigt? |
Aktivität A.2: Die Geschichte von der Grille und der Ameise |
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INTRO/RAHMEN |
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Moderator/in: Lass mich eine Geschichte erzählen. Wie sieht ein gutes Leben aus? Einem der bekanntesten Geschichtenerzähler im deutschsprachigen Raum - Janosch - gefällt die Geschichte überhaupt nicht. Er setzt die Geschichte fort: Die Grille sucht weiter nach Hilfe und kommt zu dem Maulwurf. Der Maulwurf sagt: "Ich habe dir schon im Sommer gerne zugehört, du kannst bei mir bleiben, ich habe zu essen und ich freue mich, wenn du auch im Winter für mich spielst." |
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ANLEITUNG |
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Schritt 1 - Gruppendiskussion - Was ist ein gutes Leben: Die Geschichte zeigt, dass die Menschen sich seit 2.000 oder mehr Jahren fragen: Was ist ein gutes Leben? Sollten wir unseren Wohlstand teilen oder besser sparen und an die Zukunft denken? Sollten wir jemandem, der ständig "Party macht", helfen? Was denkst du: Wer macht es richtig? Die Ameise oder der Maulwurf Schritt 2 - Moderator/in regt weitere Diskussion an: Wenn die Gruppe Lust auf mehr theoretischen Input hat, kannst du mit einem Beitrag über Martha Nussbaum fortfahren. Oder wähle einige Aspekte aus, die in der Diskussion nicht erwähnt wurden und die in der Tabelle unten hervorgehoben sind: LEBEN; GESUNDHEIT, INTEGRITÄT; EMOTIONALE BEZIEHUNGEN; BEZIEHUNGEN ZUR NATUR; SPASS HABEN; GEMEINSCHAFTSBETEILIGUNG, ENGAGEMENT: Optionaler Beitrag zu: Was braucht man für ein gutes Leben? Martha Nussbaum ist eine amerikanische Philosophin, die viele Bücher zu diesem Thema geschrieben hat. Sie beschäftigt sich besonders mit den Lebensbedingungen in Indien und Pakistan. Nussbaum sagt, dass jeder Mensch das Recht hat, selbst zu entscheiden, was ein gutes Leben für ihn/sie ist. Niemand sollte bestimmen, was für andere gut ist: Die Ameise und die Grille sind unterschiedlich; beide sollten das Recht haben, auf ihre eigene Art zu leben und glücklich zu sein. Wer jedoch hungrig ist und kein Haus hat, kann kaum glücklich sein. Nussbaum hat 10 Prinzipien aufgestellt[2] , die sie als die zentralen Fähigkeiten für ein gutes Leben bezeichnet. Zusammengefasst beschreibt sie: Erstens, was sind Grundbedürfnisse: Nahrung, Sicherheit, Wohnung. Zweitens, was das Leben wirklich lebenswert macht: Spaß, Freude, andere zu lieben und geliebt zu werden, Möglichkeiten, sich auszudrücken, Fragen zu stellen und Antworten zu finden. Drittens geht es um die Fähigkeit, sein Umfeld zu kontrollieren - das Recht, an der Gesellschaft teilzuhaben. Was in unserer Stadt, unserem Land und der Welt passiert, entscheiden nicht nur andere. Jeder hat das Recht, an der Gestaltung unserer Gemeinden und Häuser mitzuwirken und sich die Arbeit zu suchen, die er gerne machen würde. Das ist für sie der wichtigste soziale Aspekt. |
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Schritt 3 - Diskutiert (in kleinen oder großen Gruppen) über einige dieser Prinzipien: Was denkt ihr? - Notwendig oder nicht? Sind sie bereits allen Menschen gegeben oder nicht? Moderator/in: Liste auf Flipchart/Online (es können auch noch andere Aspekte dazukommen z.B. Wohnen, Ernährung, Bildung,…)
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REFLEXION & SYNTHESE |
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Nachbesprechung: Manche Menschen werden in Armut geboren; ihre Eltern wissen nicht einmal, wie sie genug Essen für die nächsten paar Tage bekommen. Andere werden in Palästen geboren und schlafen auf Seidenkissen. Ist das gerecht? Das ist eine Frage, über die viele Menschen nachdenken. Ist es richtig, von den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben? Bedenke, dass einige Familien hart arbeiten und Geld für ihre Kinder sparen, um ihnen zu helfen, während andere ihre Freizeit genießen und nicht sparen. Sollten die Reicheren mit den Ärmeren teilen? Oder ist es gut so, wie es ist? Notiert euch einige Ideen auf einem Flipchart oder in einem Online-Forum. |
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TIPPS: Schau dir die 10 Prinzipien von Martha Nussbaum an und überlege, ob es sinnvoll ist, sie zusammenzufassen oder nur die Themen in der Tabelle vorzustellen. https://people.wku.edu/jan.garrett/ethics/nussbaum.htm |
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REFERENZEN: Kindervideo zur Geschichte von Grille und Ameise |
[1] https://online.visual-paradigm.com/knowledge/brainstorming/what-is-diamond-ranking-strategy/
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